Motorradtour in den Harz

Freitagmorgen 9:00 Uhr, Sonnenschein
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Garten machten wir uns gegen 10:30 auf den Weg. Unsere erste Etappe betrug nur ca. 15 Km zum Torfhaus. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf den Brocken. Eine Auffahrt zu eben diesen haben wir uns auf Grund der unverschämten Preise (36,-Euronen) gespart. An diesem Brückentag war das Torfhaus schon gut von Motorrad- und Fahrradfahrern besucht! Überhaupt waren sehr viele Gruppen von Rennradfahrern an diesem Wochenende unterwegs. Nach einer Zigarette und einigen Fotos führte uns der Weg zunächst über die B4 Richtung Braunlage um dort auf die B27 zu wechseln. Auf der B27 überquerten wir bei Bremke die ehemalige Deutsch-Deutsche Grenze und durchfuhren das Örtchen Elend. Wir befuhren die B27 weiter bis Rübeland.
Kurz vor Rübeland bemerkte ich im Rückspiegel, das die anderen nicht mehr hinter mir waren und ich fuhr auf einen Parkplatz direkt am Ortseingang. Nissy, Klaus und Torsten ließen auch nicht lange auf sich warten. Angekommen, meinten Sie nur, "Das war ja wohl ganz schön knapp!" Ich wiederum ganz verwundert "was denn?" "Na, das Reh, welches kurz vor Deinem Motorrad noch eine Vollbremsung hingelegt hat und auf dem Asphalt ins Rutschen gekommen ist!" Ich erwiderte nur, das ich davon nichts mitbekommen habe und wer weiß wofür dies gut war, vielleicht hätte ich mich verbremst! Hinter Rübeland fuhren wir dann auf die L96 zur Rappbodetalsperre. Kurz vor dem Tunnel ist ein Parkplatz der als Motorradtreffpunkt dient. Direkt hinter dem Tunnel befährt man die Staumauer, von wo man einen herrlichen Blick auf den Talsperrensee, als auch auf der anderen Seite ins Tal hat! Nach ein paar Bildern fuhren wir kurz auf die B81 um dann auf die L94 Richtung Altenbrak abzubiegen. Auf den kurvigen Nebenstraßen gibt es herrliche Bachläufe,
wo wir zwischenzeitlich unbedingt anhalten und Fotos schießen mussten! Eine Gruppe Wanderer, die einen dieser Bäche überqueren wollte, musste sich ihrer Kleidung entledigen, da der Bach doch an manchen Stellen sehr tief war! Unser Weg führte kurvig weiter durch Altenbrak, Treseburg und Allrode bis Güntersberge, wo wir kurz auf die B242 wechselten. Dann bogen wir ab auf die K2354 Richtung Stolberg. Stolberg ist eine sehr schöne Stadt aus Fachwerkhäusern mit weitestgehend Kopfsteinpflaster, über der das Schloss Stolberg thront. Seit 2008 ist dieses weitestgehend restauriert und wieder für Besucher geöffnet. Die Stadt mit ihrem Flair lädt zum Verweilen ein. Von Stolberg aus fuhren wir weiter über Berga und Kelbra zum Kyffhäuser, an dessen Fusse wir uns erst einmal eine echte
Thüringer Bratwurst gegönnt haben. Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, einmal mehr die 36 Kurven zu räubern und zum Kyffhäuserdenkmal rauf zu fahren. Am Denkmal selber haben wir uns nicht lange aufgehalten und sind ziemlich zügig die Kurven wieder Bergab zu gefahren um uns langsam wieder auf den Rückweg nach Altenau zu machen. Dieser führte uns über Sangershausen und Wippra, über teils gerade, aber auch kurvige Streckenabschnitte durch Harzgerode nach Thale. Auf Grund der fortgeschrittenen Stunde konnten und wollten wir das dortige DDR-Museum nicht mehr besuchen. Also machten wir uns weiter auf den Weg Richtung Unterkunft. Dieser führte uns über die L92 wieder auf die B81, welche wir wieder nur ein kurzes Stück befuhren
und auf die L94 Richtung Hüttenrode abbogen. In Hüttenrode wollten wir auf die B27 einbiegen. Eine Straßensperre signalisierte uns, dass diese ab hier aber gesperrt war. Ein Schild "Frei bis..." ermutigte uns, trotz Sperrung weiter zu fahren. Dadurch kamen wir in den Genuss, einen Schleichweg quer durch den Wald zu fahren, um letztendlich kurz vor Rübeland wieder auf die B27 zu stoßen. In Elbingerode kauften wir kurz vor Ladenschluss noch ein wenig Grillfleisch, Baguette und Köstritzer für den Abend. Der B27 folgend erreichten wir Braunlage, wo wir die Luft aus unseren Tanks ließen. Auf dem schon bekannten Weg über die B4 fuhren wir zurück zu unserer Unterkunft, wo wir gegen 20:30 Uhr und rund 270 Km Fahrstrecke gut wieder ankamen. Umgehend wurde der
Grill angeschmissen, das Fleisch gegart und Köstritzer getrunken. Zwei Steaks gingen, wie versprochen, zu dem Mieter über uns, der uns die Garage abgetreten hat. Nachdem die Bäuche voll waren, hatte keiner mehr Lust die Ferienwohnung zu verlassen. So ließen wir den Tag ausklingen und waren ziemlich zeitig im Bett.